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Wasser

Die amtliche Kontrolle gemäss der Trink-, Dusch- und Badewasserverordnung (TBDV) ist entscheidend für die Gewährleistung der Wasserqualität für den menschlichen Gebrauch. Das Überwachungssystem umfasst regelmässige Inspektionen zur Überprüfung der Einhaltung der guten Verfahrenspraxis sowie Probenahmen und Analysen, um sicherzustellen, dass Trink-, Dusch- und Badewasser den strengen Vorgaben der TBDV entsprechen. Die systematische Überwachung leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung.

Wasser, das fliesst, ist immer frisch?
«Hahnenburger» aus Graubünden und Glarus
Badewasser öffentlicher Bäder unter der Lupe
Den Legionellen auf der Spur

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Wasser

Die amtliche Kontrolle gemäss der Trink-, Dusch- und Badewasserverordnung (TBDV) ist entscheidend für die Gewährleistung der Wasserqualität für den menschlichen Gebrauch. Das Überwachungssystem umfasst regelmässige Inspektionen zur Überprüfung der Einhaltung der guten Verfahrenspraxis sowie Probenahmen und Analysen, um sicherzustellen, dass Trink-, Dusch- und Badewasser den strengen Vorgaben der TBDV entsprechen. Die systematische Überwachung leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung.

Wasser, das fliesst, ist immer frisch?
«Hahnenburger» aus Graubünden und Glarus
Badewasser öffentlicher Bäder unter der Lupe
Den Legionellen auf der Spur

Wasser, das fliesst, ist immer frisch?

Gerne wird erfrischendes, kühles Wasser von Brunnen an Wanderwegen oder auf Waldspielplätzen von Gross und Klein genossen. Doch kann die Wasserqualität nicht allein mit blossem Auge beurteilt werden, sodass das chinesische Sprichwort «Wasser, das fliesst, ist immer frisch» noch keine Garantie für ungetrübten Trinkgenuss ist. Denn auch kristallklares Wasser kann mit Fäkalkeimen verunreinigt sein, je nachdem, woher es kommt.

Foto: © ALT – Brunnen bei einem Grill- und Spielplatz

Im Rahmen einer von Mai bis August 2023 durchgeführten Untersuchungskampagne wurden in Graubünden und Glarus Wasserproben an 36 Brunnen an stark frequentierten Mountainbike- und Wanderwegen sowie an öffentlichen Grill- und Spielplätzen entnommen. Ziel der Kampagne war es, die Gemeinden dafür zu sensibilisieren, der Trinkwasserqualität an solchen Orten Sorge zu tragen.

28 von 36 geprüften Brunnenwässern (78 %) entsprachen den mikrobiologischen Anforderungen an Trinkwasser, womit das Resultat deutlich besser ausfällt als 2019 (56 %), als die Kampagne letztmalig durchgeführt wurde. Acht Brunnenwässer zeigten unbefriedigende Resultate. Die verantwortlichen Gemeinden wurden gebeten, die Ursachen zu ermitteln und Verbesserungsmassnahmen vorzunehmen, wo notwendig auch unter Beteiligung der Brunneneigentümer. Erfreulicherweise musste aber kein Brunnen wegen zu schlechter Wasserqualität abgestellt oder mit dem Hinweis «kein Trinkwasser» versehen werden (2019: zwei Brunnen).

Auch Trinkbrunnen ausserhalb des Siedlungsgebiets müssen einwandfreies Trinkwasser führen. Sollten an der Herkunft oder Beschaffenheit des Brunnenwassers Zweifel bestehen, ist vom Trinken eher abzuraten.

von 36 geprüften Brunnen entsprachen den mikrobiologischen Anforderungen

Kein Brunnen

musste wegen zu schlechter Wasserqualität abgestellt werden.

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«Hahnenburger» aus Graubünden und Glarus

Im Laufe des Jahres 2023 hat das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit (ALT) Trinkwasser aus dem öffentlichen Leitungsnetz untersucht. Für das Berichtsjahr kann dem Trinkwasser aus Graubünden und Glarus ein gutes Zeugnis ausgestellt werden.

Die Sicherstellung der Trinkwasserqualität ist Aufgabe der Gemeinden, Wassergenossenschaften und Korporationen. Untersuchungen des Trinkwassers im Rahmen der Selbstkontrolle oder der amtlichen Lebensmittelkontrolle zeigen, ob dem genügend Beachtung geschenkt wird. Denn insbesondere die mikrobiologische Qualität des Trinkwassers kann sich unter Umständen schnell verschlechtern. Die Verantwortlichen sollten daher periodisch eine Gefährdungsanalyse ihrer Wasservorkommen durchführen und geeignete Vorsorgemassnahmen treffen.

Ein gutes Zeugnis für das Trink­wasser aus Graubünden und Glarus.

Im Frühling und Herbst 2023 wurden insgesamt 394 Trinkwasserproben aus Dorf- und Stadtbrunnen amtlich erhoben, davon 364 in Graubünden und 30 im Kanton Glarus. Die Proben wurden im Labor des ALT auf diejenigen mikrobiologischen (E. coli, Enterokokken) und chemischen Parameter (Arsen, Blei, Eisen, Chrom, Nitrit, Nitrat, Fluorid) untersucht, die im Rahmen der Umsetzung des von der Schweiz ratifizierten Protokolls «Wasser und Gesundheit» geprüft werden und für die der Gesetzgeber auch Höchstwerte festgelegt hat. Zusätzlich wurden einzelne Proben auf Radon untersucht.

34 Proben (8.6 %) mussten beanstandet werden, davon drei Proben wegen einer Überschreitung des Höchstgehalts für Arsen, eine Probe wegen zu hoher Radonkonzentration sowie 27 Proben wegen geringfügiger Verunreinigung mit Fäkalkeimen oder Überschreitung der zulässigen Gesamtkeimzahl. Bei weiteren drei Proben wurde eine stärkere fäkale Verunreinigung festgestellt. Durch die eingeleiteten Sofortmassnahmen konnte die mikrobiologische Trinkwasserqualität in den betroffenen Wasserversorgungsanlagen jedoch umgehend wiederhergestellt werden.

Die im Vergleich zu den Vorjahren höhere Beanstandungsquote (2021: 5,7 %, 2022: 5,3 %) wird für die Verantwortlichen Anlass und Ansporn sein, ihre Gefährdungsanalyse zugunsten des Trinkwasserschutzes anzupassen. Unter dem Strich können sich die Bündner und Glarner aber glücklich schätzen, in der Regel mit einwandfreiem «Hahnenburger» versorgt zu werden.

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Badewasser öffentlicher Bäder unter der Lupe

Badewasser öffentlicher Bäder unter der Lupe

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Betreiber von öffentlichen Bädern sind zur Qualitätssicherung ihrer Anlagen verpflichtet. Dazu gehört unter anderem die Überprüfung, ob das Badewasser jederzeit den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Wie die Ergebnisse der amtlichen Messungen zeigen, besteht in den Bündner und Glarner Badeanlagen noch Verbesserungspotenzial.

Um die Badegäste vor negativen mikrobiologischen und chemischen Einflüssen zu schützen, hat der Gesetzgeber Grenzwerte für bestimmte Parameter in Badewasser festgelegt, die von den Verantwortlichen im Rahmen der Selbstkontrolle regelmässig überwacht werden müssen.

Eine amtliche Überprüfung der Selbstkontrolle fand im Jahr 2023 in 127 Bündner und Glarner Hotels, Stockwerk­eigentümer­gemeinschaften und kommunalen Hallenbädern statt, wobei in 189 Schwimm- und Badebecken der pH-Wert und der Chlorgehalt an Ort und Stelle überprüft wurden. Zusätzlich wurde das Badewasser auf Desinfektionsnebenprodukte und Mikroorganismen im ALT-Labor untersucht. 77 von 189 Proben (41 %, 2022: 34 %) mussten wegen Nichteinhaltung der gesetzlichen Anforderungen beanstandet werden. Dies betraf 48 % aller überprüften Betriebe bzw. 51 % der Hotelbäder, 37 % der Bäder im Stockwerkeigentum und 33 % der Hallenbäder. Am häufigsten wurde der Chlorgehalt beanstandet. Der Betrieb von fünf Whirlpools musste aufgrund überhöhter Konzentrationen an Legionellen oder Chlorat vorübergehend eingestellt werden.

Auch wenn keine unmittelbare Gesundheitsgefahr bestand, zeigen die Resultate, dass die gute Verfahrenspraxis nicht immer beherrscht wird. Als Konsequenz haben die Verantwortlichen dem ALT wirksame Massnahmen zur Gewährleistung von einwandfreiem Badewasser aufzuzeigen.

41 Prozent der Badewasser mussten wegen Nichteinhaltung der gesetzlichen Anforderungen beanstandet werden.

0 %

der Hotelbäder

0 %

Bäder im Stockwerkeigentum

0 %

der Hallenbäder

Den Legionellen auf der Spur

Die Legionellose, auch bekannt als Legionärskrankheit, ist eine Atemwegserkrankung, die durch Bakterien der Gattung Legionella verursacht wird. Unter bestimmten Bedingungen können sich diese Bakterien in Warmwassersystemen vermehren und beim Duschen eine Gesundheitsgefahr darstellen. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber für öffentlich zugängliche Duschanlagen einen Höchstwert von 1000 Legionellen pro Liter Duschwasser festgelegt.

Legionellen werden hauptsächlich durch das Einatmen von zerstäubten Wassertröpfchen (Aerosolen) übertragen, die diese Bakterien mit sich führen. Sie vermehren sich besonders gut in Wasserleitungssystemen, in denen die Wassertemperatur zwischen 25 °C und 45 °C liegt und das Wasser nicht bewegt wird. Um eine Vermehrung von Legionellen in sanitären Anlagen zu verhindern, ist dafür zu sorgen, dass das Wasser am Ausgang des Boilers 60 °C und im Leitungssystem 55 °C erreicht. Ausserdem sollte die Kaltwassertemperatur unter 25 °C liegen.

Im Jahr 2023 entnahmen die amtliche Kontrollpersonen der Kantone Graubünden und Glarus in 131 Einrichtungen wie Hotels, Hallenbädern, Sportanlagen, Schulen und Altenheimen 133 Duschwasserproben zur Laboruntersuchung. Von diesen Proben überschritten 11 % (2022: 9.4 %, 2021: 13 %) den Höchstwert für Legionellen im Duschwasser um das bis zu Neunfache. In zwei Betrieben mussten die betroffenen Duschen umgehend ausser Betrieb genommen und saniert werden. Die anderen Betriebe mit nicht konformen Ergebnissen mussten aufzeigen, wie sie ihre Selbstkontrolle wirksam verbessern.

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